Presse

Pfaffenhofener Kurier, 20.02.2017

Hallertau Info, 19.02.2017
www.hallertau_2017_02_20


Donau Kurier, Kultur, Seite 15 , DK Nr. 287 13.12.2011             CD reinhören
Zeitloser Rock von Bahpro

(lei) Ab und zu erscheint eine CD von in Ingolstadt an­sässigen Musikern, auf die un­bedingt eigens hingewiesen werden muss. „Jeder Schritt Jeder Blick“ von Bahpro gehört in diese Kategorie, denn wie schon der Vorgänger „Zwischen Tag und Nacht“ von 2004 ziehen Albert Hufnagel, Franz Sixl (beide Gitarre), Horst Hettler (Bass) und Walter Regensburger (Drums) auch mit den 13 Songs ihres nunmehr zweiten Albums ihr ganz eigenes Ding durch. Das heißt: melodischer Gitarrenrock und Rockballaden, ausgereifte Texte und keinerlei Rücksichtnahme auf kommerzielle Einheitsmusik. Die Band singt deutsch, und das aus gutem Grund, denn hinter den erfreulicherweise im Booklet abgedruckten Texten steht durchaus eine Ideologie, die über den Umweg ins Englische wohl nur schwerlich auszudrücken und anschließend vom Hörer zu fassen wäre. Es geht um „Anfang und Ende, Werden und Vergehen, die Erkenntnis von Raum und Zeit als den goldenen Käfig des Menschseins und daraus um die Ahnung einer Existenz außer­halb dieser Dimensionen“, wie die Musiker selbst auf ihrer Homepage schreiben. Wer sich so intensiv mit existenziellen Fragen beschäftigt, der hat meist keine Ader für modische Effekthaschereien, und so legt die Band auch ausdrücklich Wert auf die Feststellung, „Musik zu machen, nicht zu erzeugen“.Daraus folgt nicht gestriger, sondern zeitloser Rock, der zwar seine Wurzeln in den 70ern des 20. Jahrhunderts nicht verleugnet, sie aber auch nicht verklärt. „Jeder Schritt Jeder Blick“ ist zweifellos ein reifes Album, das auch bei mehrmaligem Hören noch interessante Details bereithält.Bahpro: „Jeder Schritt Jeder Blick“. Nähere Details zur Band, zur neu­en CD und zu den Bestellformalitäten findet man im Internet unter www.bahpro.com
 

Donau Kurier, 06.10.2004, Szene, Musik                                    CD reinhören
Ausgefeilte Kompositionen von Ingolstadts Urgestein

Bevor die Stunde des beliebten „Open Flair im Klenzepark“ schlug, gab es das legendäre „Ochsenschlacht Open Air“. Die Band „Säure“ hatte es in den Siebzigern inszeniert und damit eine lokale Musikszene ins Leben gerufen, wo vorher keine war. Die Band spielte Deutschrock, kümmerte sich um ihr Festival und verschwand dann in der Versenkung. Völlig überraschend tauchen nun die Musiker von damals, nämlich Bassist Horst Hettler, Schlagzeuger Walter Regensburger und die Gitarristen Franz Sixl und Albert Hufnagel wieder auf, mit neuer Band, neuem Sound und neuer CD.

„Zwischen Tag und Nacht“ heißt das Album, das eigentlich nur durch die nach wie vor deutschen Texte der zwölf Kompositionen eine Querverbindung zulässt zu den alten Zeiten. Ansonsten enthält die knappe Stunde Musik kraftvollen Gitarrenrock, der zwar nicht unbedingt trendy ist, aber eben auch nicht nostalgisch angehaucht. Als Transportmittel für die ernsten und gehaltvollen Texte gibt’s musikalisch zweierlei, nämlich einerseits kompakte, griffige Rocksongs wie „Dein Kopf ist leer“, „Wahnsinn“ oder auch das Titelstück, zum anderen komplexere Nummern wie „Der Kreis der Zeit“ oder „Schwarze Schatten“ mit rhythmischen und melodischen Wechseln, ja, einzelnen Bausteinen, die, obwohl fast suitenartig zusammengefügt, eine letztendlich aber doch immer runde Gesamtnummer ergeben.

Die große Stärke der Songs liegt in der kompositorischen Feinarbeit, die hinter ihnen steckt. Ausgefeilte Arrange­ments ergeben einen dichten Sound mit passend eingefügten Fills, subtil gewählten Klangfarben und oft winzigen Details, die die Räume schließen, ohne dass die Transparenz des Sounds darunter litte. Kleine Anleihen beim Folk oder der Klassik, der stets passende Einsatz der Twin-Guitars, das saftige Riff neben gut harmonierenden und sich verwebenden Motiven, die akustische Konzertgitarre neben knalligem Vierertakt.

Es sind immer wieder diese kleinen Extras, die aufhorchen lassen. Und, ganz entscheidend für die Wirkung dieser Musik auf den Hörer: Jeder Song für sich hat auf Grund der Melodieführung die Qualität, eine ganz eigene Stimmung zu erzeugen, etwa eine melancholisch-düstere beim Opener, hingegen eine mehr exotisch-fremdländische beim „Dämonentanz“. „Zwischen Tag und Nacht“ ist ein recht reifes Album, eingespielt von Musikern, die genau wissen was sie wollen, nämlich kein Wegwerfprodukt der Abteilung „Pop für einen Tag“, sondern eines, das sich textlich ernsthaft mit sozialen, persönlichen und gesellschaftlichen Problemen auseinandersetzt und dies musikalisch auch ausdrückt. Hörbeispiele gibt’s unter www.bahpro.com. Hier ist das Album für 13 Euro auch zu bestellen.     lei